Reiseapotheke für Kleinkinder: Checkliste für den Urlaub

Wer kennt die Situation nicht: Das Kleinkind bekommt plötzlich Fieber und möchte eigentlich nur noch auf dem Arm herumgetragen werden. 

Zuhause ist diese Situation relativ leicht händelbar, man hat alle gängigen Medikamente in irgendeiner Schublade, setzt sich vor den Fernseher und ruht sich mit dem Kind zusammen aus. 

Ich habe eigentlich auch noch immer eine Hühnersuppe im Gefrierfach, sodass ich mich nicht mal zum Kochen von meiner Tochter wegbewegen muss. 

Auch für einige andere plötzliche Erkrankungen bin ich relativ gut gewappnet, zur Apotheke muss ich so eher in seltenen Fällen. 

Nun stellt man sich die Situation in einem fremden Land vor: Man weiß nicht, wo die nächste Apotheke oder der nächste Kinderarzt ist und alle Medikamenten-Beipackzettel sind in einer anderen Sprache. 

Die Englisch-Kenntnisse lassen in den meisten Gegenden auch zu wünschen übrig, sodass man nicht einfach den Rat einer Apotheke einholen kann. 

Eine gut ausgestattete Reiseapotheke ist auf jeder Reise (egal ob Kurztrip oder Langzeit-Aufenthalt) ein absolutes MUSS. Zudem informiere ich mich bereits im Vorfeld der Reise über Kinderärzte und Apotheken in der Umgebung.

Reiseapotheke für Kleinkinder: Meine Checkliste

Als ich meine erste Reiseapotheke für mein damals 6 Monate altes Baby zusammengestellt habe, war ich komplett auf das Internet als Quelle angewiesen. 

Mittlerweile weiß ich, welche Medikamente häufiger zum Einsatz kommen. Trotzdem bin ich auch für “unwahrscheinliche” Fälle gewappnet. 

Verbandsmaterial für größere Wunden sind z.B. eher etwas, was man in der Reiseapotheke für Grundschulkinder vorfinden sollte. 

Mit den nachfolgenden Kategorien hat man grundsätzlich alles abgedeckt, was an Krankheiten oder Verletzungen im Urlaub vorkommen kann. Dazu kommen individuelle Medikamente bei Vorerkrankungen. 

Fieber und Schmerzen

  • Fiebersaft und Fieberzäpfchen (jeweils mit Ibuprofen und Paracetamol als Wirkstoff)
    Hier nur für 1 – 2 Tage einpacken, diese Fieber-/Schmerzmittel bekommt man eigentlich in jeder Apotheke!
  • Spritze zum Dosieren
  • Fieberthermometer (Ohrthermometer und Popo-Thermometer)

Erkältungen

  • Nasentropfen
  • Kochsalzlösung (zum Inhalieren)
  • Prospan für Kinder (oder ein anderer Hustensaft eurer Wahl)
  • Emeukal-Lutscher (super bei trockenem Husten ;-))
  • Augentropfen
  • Erkältungsbalsam zum Einreiben

Magen-Darm & Erbrechen

  • Mittel gegen Durchfall und Erbrechen
  • Elektrolytmischungen
  • Mittel gegen Reiseübelkeit
  • Wärmflasche (gibt es oft als Kuscheltierchen verpackt)

Unfälle & Verletzungen

  • hautfreundliches Desinfektionsmittel
  • Pflaster
  • Wundsalbe
  • Wunddesinfektion (habe ich seit unserem letzten Urlaub – da war unsere Tochter knapp zwei Jahre alt –  immer in der Handtasche: Ein Sturz auf steinigen Wegen passiert in diesem Alter seeeehr häufig)
  • Pinzette
  • Zeckenzange
  • Einmalhandschuhe
  • Kompressen 
  • Verbandszeug

Sonstiges

  • Sonnencreme für Kinder (Wir lieben Paedi)
  • Mittel gegen Mückenstiche
  • Insektenschutzspray oder Pflaster

Reisen mit Kleinkindern: Medikamente richtig lagern

Was selbstverständlich ist, wird oft schnell vergessen: Medikamente sollten IMMER so verstaut oder versteckt sein, dass sie für Kinder unzugänglich sind. Gerade beim Packen vergisst man die offene Erste-Hilfe-Tasche im Koffer und das Kleinkind ist schneller dran, als man schauen kann. 

Was die Temperaturen angeht: Auf der Reise selbst kann man die Außentemperatur ja nicht wirklich beeinflussen. Ich habe allerdings noch nie für unsere Reiseapotheke eine Kühltasche verwendet.

Und im Urlaub selbst sollte es genügen, wenn man die Medikamente im kühleren Hotelzimmer oder in der Ferienwohnung aufbewahrt. 

Als Aufbewahrung verwende ich einen simplen ZIP-Beutel. So sieht man am schnellsten, wo sich das letzte Zäpfchen gerade befindet 😉

Fernreisen und Reiseapotheke für Babys und Kinder

Ich muss ehrlich gestehen: An tropische Länder wage ich mich mit unserer Tochter erst jetzt (2,5 Jahre). Sie kann ihre Beschwerden einigermaßen mitteilen und auch Arztbesuche sind mit ihr eigentlich kein Problem mehr. 

Mir ist durchaus bewusst, dass viele viele Familien mit ihren Kindern bereits ab dem Alter von 2 – 3 Monaten in ferne Länder reisen und in den meisten Fällen auch alles gut läuft. Ich bin da einfach zu ängstlich.

Was sollte man aber bedenken, wenn es in die Ferne geht?

  • Impfungen: Die Routine-Impfungen aus Deutschland sind meiner Meinung nach überall sinnvoll. Informiert euch am besten einige Monate vor eurer Reise über zusätzliche Impfungen. 
  • Tropenkrankheiten: Ich würde Gebiete mit hohem Risiko meiden. Ich bin zum Beispiel sehr empfänglich für Mückenstiche und musste mich bei unserem letzten Thailand Urlaub quasi 24 Stunden lang mit übel riechenden Insektenschutzmittel einsprühen. Ich kann mir vorstellen, dass meine Tochter das nicht unbedingt toll fände 😉 

Faustregel: Je weiter entfernt das Reiseziel, desto umfassender sollte die Reiseapotheke sein!